Ursprünglich veröffentlicht am 24. August 2021.
Verfasst von: Anja Kaup (PR und Marketing Managerin) – anja.kaup@infocient.de
Infocient Consulting schätzt das private soziale Engagement seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in sozialen und ehrenamtlichen Projekten als gelebte soziale Verantwortung. Metin, der sein Duales Master Studium bei Infocient absolviert, kommt von einem dreiwöchigen Hilfsprojekt in Tansania zurück und berichtet im Interview von seinem Einsatz und seinen Erlebnissen.
Fünf Charity Projekte
Infocient: Metin, du bist in deinem Urlaub in Tansania nicht am Strand gelegen, sondern hast mit Freunden fünf Charity-Projekte durchgezogen. Was habt ihr konkret gemacht?
Metin: Genau, ein alter Kommilitone und ich vom Bachelorstudium in Mannheim hatten schon im Auslandssemester in Indonesien gemerkt, dass es viele Baustellen auf der Welt gibt, wo wir etwas verbessern können. Folglich wollten wir schon im Jahr 2020 eine Spendenaktion starten, die Corona-Pandemie hat uns jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Wir hatten insgesamt zwei Großprojekte: als erstes eine Wasserversorgung im UNESCO Weltnaturerbe Ngorongoro Krater Nationalpark (Projektgröße ca. 18.000 EUR) und das islamische Opferfest mit 50 Rindern, die wir an 20 Dörfer im Distrikt Kisarawe verteilt haben.
Mit dem Wasserbrunnen-Projekt entfällt für die Massai das stundenlange Laufen zur Wasserzufuhr. Da es leider öfter vorkommt, auf dem Weg von wilden Tieren attackiert zu werden, erleichtert dieses Projekt das Leben vieler Menschen und rettet sogar Menschenleben.
Neben diesen Projekten haben wir in verschiedenen Gebieten Nahrung, Kleidung und Bücher verteilt – in Sansibar, Dar Es Salaam, Kisarawe, Arusha und Ngorongoro.
Staatliche Schule in einem Dorf im Nationalpark Ngorongoro
Woher hattet ihr die Kontakte vor Ort, die euch bei den Projekten unterstützt haben, beispielsweise beim Einkaufen oder Verteilen?
Wir hatten das Privileg, dass mein Onkel mit seiner Spendenorganisation seit Jahren in Tansania aktiv ist und uns somit in den verschiedenen Orten immer jemanden vermitteln konnte.
Meistens haben wir es mit unseren einheimischen Kollegen zusammen geplant, wie viel Geld für welche Sachen ausgegeben werden sollen. Anschließend sind sie alleine in den Großhandel gegangen, da wir immer einen „Ausländerbonus“ zum Normalpreis zugeschlagen bekommen hätten.
Wo und wie hast du die Spenden für diese Projekte gesammelt?
Wir haben in PayPal ein Moneypool eröffnet gehabt. Wir haben nicht viel Werbung gemacht, an sich nur auf Instagram und durch Mundpropaganda.
Essensverteilung in Kisarawe
Essensverteilung in Sansibar
Abenteuerliche und berührende Erlebnisse
Gab es besonders abenteuerliche oder herausfordernde Situationen?
Es gab wirklich viele lustige und auch herausfordernde Momente. Was ich persönlich sehr aufregend fand, war das Zelten im Krater. Wir hatten vor dem Zelt drei Massai als Wächter. Mitten in der Wildnis ist es üblich, dass nachts abwechselnd Leute Wache stehen.
Vor dem Einschlafen haben wir durchdringendes Löwengebrüll gehört und „Zack“ – war die Müdigkeit weg. Morgens, nachdem wir aufgestanden waren, kam ein Elefant circa 200 Meter entfernt in unsere Nähe.
Diese Erfahrungen bekommt man meines Erachtens nicht als normale Urlauber, die eine Safari buchen.
Allgemein war es sehr interessant, mit den Locals abzuhängen und auch ein Zimmer oder Zelt mit ihnen zu teilen.
Was war für dich das schönste Erlebnis?
Es gab wirklich sehr viele schöne Momente, aber die schönsten Momente waren immer die, als wir Kindern geholfen haben.
Für uns ist ein Lolli oder neue Kleidung nichts Besonderes, aber für die Kinder Vorort ist das anders. Sie freuen sich wirklich über so kleine Dinge, da hat die Spendenaktion sofort mehr Spaß gemacht.
Einmal waren wir in einem Waisenhaus wo wir Bücher, Kleidung und Nahrung verteilt haben. Ich habe ein kleines Mädchen übersehen und wollte gerade gehen. Anschließend kam unser Vermittler zu mir und meinte, dass das Mädchen nichts bekommen hatte.
Sie hat einfach nur auf den Boden gestarrt und war sehr traurig. Da habe ich auch gemerkt, wie scheu manche Kinder sind. Anschließend habe ich auch ihr alles gegeben und sie hat sich mit funkelnden Augen sehr gefreut und bedankt.
Spendenmöglichkeit
Wohin können Spenden überwiesen werden, um diese Projekte weiter zu unterstützen?
Aktuell planen wir eine eigene Spendenorganisation zu gründen und in Zukunft noch größere Projekte anzuvisieren.
Wenn alles klappt und die Corona-Pandemie es zulässt, wollen wir nächstes Jahr wieder nach Afrika gehen.
Vielen Dank für deinen Einsatz und dass du deine Erlebnisse mit uns geteilt hast.
Wer mehr sehen möchte, kann sich die Highlights auf Metins Instagram Seite genauer anschauen.
Bei der Essensverteilung für das Opferfest in Kisarawe