Ursprünglich veröffentlicht am 9. März 2022
Verfasst von: Anja Kaup (PR und Marketing Managerin) – anja.kaup@infocient.de
Die SAP BI Berater aus Mannheim bauten eine Applikation für die Kostenträgerrechnung von thyssenkrupp Rasselstein, um Daten, die aus einer Drittanwendung für Produktions- und Fertigungssteuerung auf SAP-Basis stammen, mit Daten und Kosten aus SAP ERP zusammenzubringen und gemeinsam auswerten zu können.
Im ersten Schritt erarbeiteten die SAP Berater ein technisches Konzept, um in der Applikation alle Aspekte berücksichtigen zu können. Sie beschrieben eine persistente sowie eine virtuelle Variante der Datenmodellierung.
Im zweiten Schritt folgte die Implementierung der Applikation. Nachdem der erste Ansatz der komplett virtuellen Implementierung aus Performance-Gründen an Grenzen gestoßen war, erfolgte bei der fertigen Lösung nur der letzte Schritt der Zusammenführung der Daten virtuell.
Die fertige Applikation erfüllt leistungsfähig alle Anforderungen und erleichtert die Analyse. Dank der Erfahrung der Infocient-Berater wurde das Projekt erfolgreich umgesetzt.
thyssenkrupp Rasselstein GmbH
Die thyssenkrupp Rasselstein GmbH ist ein Tochterunternehmen der ThyssenKrupp Steel Europe AG. Als einziger deutscher Weißblechhersteller gehört das Unternehmen zu den drei größten Weißblechlieferanten in Europa und betreut 400 Kunden in mehr als 80 Ländern. Am weltweit größten Produktionsstandort für Verpackungsstahl in Andernach stellt Rasselstein jährlich rund 1,5 Mio. Tonnen Verpackungsstahl her, dazu gehört präzis gefertigtes verzinntes Weißblech, Feinstblech und spezialverchromtes Feinstblech.
„Mit der Einführung des Kostenträgerreportings standen wir vor der Herausforderung eine Vielzahl an technischen Merkmalen und Kennzahlen über mehrere Ebenen mit den Kosten des SAP-Standards zusammenzuführen.
Die BW-Experten von Infocient haben mit uns dieses komplexe Projekt strukturiert und zielführend umgesetzt und unserem Fachbereich damit ein hochflexibles Analysetool zur Verfügung gestellt.“Heike Haas, IT-Experte ERP-Applications, thyssenkrupp Rasselstein GmbH
Hochflexibles Analyse-Tool für den Fachbereich
Ausgangsbasis
Im Rahmen eines großen MES-Projektes wurde bei thyssenkrupp Rasselstein die komplette Produktions- und Fertigungssteuerung erneuert (ein Manufacturing Execution System ist ein mehrschichtiges Fertigungsmanagementsystem).
Die technische Auftragsklärung erfolgt nun mit QPPD, einem SAP-AddOn und die fertigen Werksaufträge/Ausarbeitungen werden anschließend an das MES-System zur Produktion übertragen.
Die Ist-Rückmeldungen des MES-System erfolgen wiederum Realtime auf SAP-Fertigungsaufträge. Damit wurde auch für die Kostenträgerrechnung ein neues Reporting erforderlich. Aufgrund des Datenvolumens war eine Analyse mit SAP-Standardmitteln oder Excel nicht möglich.
Projektzielsetzung
Ziel ist eine automatische Zusammenführung der Daten aus der Drittanwendung QPPD und SAP CO, um eine flexible Analyse der Kostenträgerrechnung zu ermöglichen – auf Basis von Werksaufträgen/Ausarbeitungen, Material- und Arbeitsplatzdaten, sowie Ist-, Plan- und Soll-Daten, angereichert mit technischen Informationen aus der Auftragsklärung.
Gewünscht ist zum einen die Auswertung von Mengen- und Kostenkennzahlen (Ist, Plan und Leistungsarten) und Abweichungskennzahlen (Preis, Struktur, Menge), als auch die Möglichkeit, eigene Queries auf solider Datenbasis zu erstellen und über Kennzahlen zu navigieren.
Projektdurchführung
Technische Konzeption
Nachdem die Infocient-Berater den technischen Produktionsprozess und die Datenstruktur des QPPD verstanden und beschrieben hatten, konnten sie für die Datenmodellierung eine persistente sowie eine virtuelle Variante beschreiben. Dazu gehörte es sicherzustellen, dass alle Felder für Arbeitsplatz- und Materialinformationen sowie Ausnahmeregelungen berücksichtigt werden. Eine Herausforderung stellte die Zuordnung der Daten dar. Doch konnte letztlich die neue Applikation für die Kostenträgerrechnung im Kern einfach und durchgängig angelegt werden.
Implementation
- Virtuelle Implementation:
Primär sollte ein virtuelles Datenmodell gebaut werden. Die Daten aus dem QPPD werden dafür in das SAP BW repliziert. Im BW werden die Daten per CDS Views zur Verfügung gestellt. Auf die CDS Views werden dann die Data Sources implementiert. - Mischform von virtueller und persistenter Implementation
Nachdem sich gezeigt hatte, dass die komplette virtuelle Implementierung aus Performance-Gründen an Grenzen gestoßen war, mussten Teile der Lösung persistiert und Daten mit vorbereiteter Logik auf der Datenbank abgelegt werden. Nur der letzte Schritt der Zusammenführung der Daten erfolgt bei der fertigen Lösung virtuell. - Ausgezeichnete Teamarbeit
Die gute Zusammenarbeit mit den versierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von thyssenkrupp trug maßgeblich zur erfolgreichen Umsetzung des Projekts bei. Die Infocient-Berater schätzten die kurzen Entscheidungswege, die gute Kenntnis der eigenen Daten, schnelle Antwortzeiten und dass Tätigkeiten im Projekt von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern übernommen werden konnten.
Abb. 1: Schematische Darstellung des Datenmodells
Fazit
- Die Zusammenführung von Daten für die Kostenträgerrechnung erfolgt mit der von Infocient entwickelten Applikation automatisch.
- Der Fachbereich erhält ein Tool, mit dem er flexibel arbeiten und eigenständig Queries aufbauen oder anpassen und sofort mit der Analyse von Daten beginnen kann.
- Eine rein virtuelle Implementierung verliert in diesem Anwendungsfall aufgrund der hohen Datenmenge an Performance.
- Die Mischform von virtueller und persistenter Implementation erfüllt hier alle Anforderungen.
Die thyssenkrupp Rasselstein GmbH erhält eine vollständige und durchgängig angelegte Applikation für die Kostenträgerrechnung, die den virtuellen Gedanken mitträgt.
Mit dieser Applikation ist der Fachbereich in der Lage, selbständig zu analysieren und eigene Queries aufzubauen. Dank der Erfahrung der Infocient Berater wurde das Projekt strukturiert und erfolgreich durchgeführt.
Bei Fragen zu SAP Applikationen
- Schicken Sie uns eine E-Mail oder
- Sprechen Sie mit Dr. Armin Elbert telefonisch: +49 621 596 838-50