SAP HANA ist heutzutage in aller Munde. Überall wird von einfacheren und vor allem schnelleren Umsetzungen gesprochen. Eine völlig neue Hard- sowie Softwarelösung soll der Grund für die verbesserte Leistungsfähigkeit sein – doch was steckt hinter der Unbekannten SAP HANA?

Die Wissensagenten von Infocient klären Sie in einer neuen SAP HANA-Serie auf. HANA-Spezialwissen, zugeschnitten auf Ihre Fragen, bieten wir außerdem in unserer kompakten SAP HANA-Schulung bei Ihnen vor Ort an.

Insider-Wissen: HANA war früher die Abkürzung für „High Performance Analytic Appliance“ ist heute jedoch als Eigenname anerkannt.

In-Memory Datenbank mit neuem Speicherkonzept

SAP HANA ist im Grundprinzip eine Datenbank – keine reguläre, sondern eine sogenannte In-Memory-Datenbank. Dabei werden die Daten nicht wie gewöhnlich auf Festplatten, sondern im RAM, dem Hauptspeicher, abgelegt. Die extrem schnellen Zugriffszeiten bieten einen großen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber gewöhnlichen Festplatten. Ein neuartiges spaltenbasiertes Speicherkonzept beschleunigt zudem das Lesen großer Datenmengen dramatisch.

SAP HANA Developer Guide S11

(Quelle: SAP HANA Developer Guide S. 11)

Eine zeilenorientierte Speicherung legt Einträge der Tabelle sequentiell ab. Bei der spaltenorientieren Speicherung werden die Daten nebeneinander in Speicherzellen geschrieben. So können sie besonders schnell aufgerufen werden. SAP HANA nutzt beide Speicherverfahren gleichzeitig, die Homogenisierung der Daten wird dabei durch einen sogenannten – und zwingend notwendigen – Delta Merge sichergestellt.

Eine detaillierte Beschreibung der beiden Speicherverfahren und des Delta Merge finden Sie in folgendem Zusatzdokument:

SAP HANA – mehr als Datenbank

Doch SAP HANA ist viel mehr als nur eine Datenbank. Eine Aneinanderreihung ausgeklügelter Softwarebausteine und Architekturen tragen ebenfalls zur höheren Leistungsfähigkeit bei. Einem grundlegendem Konzept von SAP HANA, dem sogenannten Code-Pushdown, gilt dabei besonderes Augenmerk. Anstatt rechenintensive Operationen auf einem Applikationsserver auszuführen, werden diese nun direkt bei den Daten ausgeführt, also auf der Datenbank. Der Vorteil: zeitintensive Datentransfers von der Datenbank zum Applikationsserver werden eingespart und ein Engpass, der sogenannte Bottleneck, dadurch eliminiert.

Ein klassisches Business Warehouse, kurz BW, kann ebenfalls von der guten Performance der HANA profitieren. Eine Anpassung der BW Objekte, sogenannte HANA-optimierte BW Objekte, macht diese deutlich performanter als zuvor. Die Reduzierung der BW Objekte auf ein Minimum vereinfacht zudem die Modellierung sowie Remodellierung und verbessert die Übersicht .

Neben den klassischen BW Objekten stehen mit den HANA-nativen Objekten neue Möglichkeiten zur Modellierung diverser Anforderungen zur Verfügung. Der Vorteil besteht dabei vor allem in der schnellen und einfachen Modellierung direkt auf Tabellen, ohne die Daten dabei physisch zu kopieren oder transformieren zu müssen. Dadurch entstehen völlig neue Wege, performante Echtzeitanalysen durchzuführen.

Quellen: https://help.sap.com/viewer/52715f71adba4aaeb480d946c742d1f6/2.0.03/en-US