Ursprünglich veröffentlicht am 16. Dezember 2024.
Verfasst von: Anja Kaup (PR und Marketing Managerin) – anja.kaup@infocient.de
Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre komplexen Datenlandschaften effektiv zu managen und zu nutzen. Constantin Leyh, Produktmanager für Data and Analytics bei SAP, präsentiert im Rahmen der InCon 2024 spannende Einblicke in die neuesten Entwicklungen im Bereich Datenanalyse. Er geht ein auf die Herausforderungen moderner Datenlandschaften, stellt die Vision der SAP vor und die Besonderheit der beiden SAP Lösungen SAP Analytics Cloud und SAP Datasphere. Außerdem erhalten die Teilnehmenden in einer Demo Einblick in die Arbeit mit dem Co-Piloten SAP Joule.
Was sind die Herausforderungen moderner Datenlandschaften?
Constantin Leyh beginnt mit einer Bestandsaufnahme der aktuellen Situation in großen Unternehmen:
- Verteilte Datenstrukturen: Daten befinden sich sowohl in der Cloud als auch On-Premises
- Vielfältige Datenquellen: es gibt ABAP-basierte und nicht-ABAP-basierte Systeme
- Skalierungsprobleme traditioneller Data Warehouses
- Mangelnde Übersicht und Zugänglichkeit von Daten für Endnutzer
Früher hatte das Business Warehouse (BW) mit reinen ABAP-Daten einen entscheidenden Vorteil: Die SAP-Extraktoren aus dem R3 haben Daten semantisch kontextuell aus sehr vielen R3-Tabellen herausgezogen. Die Daten, die im BW ankamen, waren bereits logisch zusammengefügt und bereit für die Nutzung. Aber angesichts von Terabyte, Big Data, unstrukturierten Datensets ist das BW heute nicht mehr in der Lage, diese Datenmengen zu skalieren. Große Kunden haben daher mittlerweile angefangen, SAP-Daten in objektbasierten Speichern von Amazon oder Google zu laden, um ihre Daten dort weiter zu modellieren. Das skaliert besser, hat aber auch Nachteile.
User stellen sich die Frage, ob es eine Art Katalog gibt, wo sie als User einen umfassenden Überblick darüber erhalten, welche Daten für sie verfügbar sind oder ob sie jedes Mal ihren IT-Businesspartner fragen müssen, der dann womöglich tagelang auf die Suche geht? Sie wünschen sich einen aktuellen Überblick. Sie möchten auch keine Tabellen und Spalten, die sie nicht verjoinen können. Sie wünschen sich ein Datenprodukt, das sie selbst konsumieren können – zum Beispiel eine Kostenstellenanalyse mit Informationen zum Kostenstellenleiter mit Personalinformationen. Das gibt es nicht, diese Informationen würden sich auch auf mehrere Systeme beziehen.
Diese Problemstellungen führen zu Ineffizienzen und Schwierigkeiten bei der Datenanalyse und Entscheidungsfindung in Unternehmen.
Der strategische Fokus von SAP
Um diese Herausforderungen zu meistern, konzentriert sich SAP auf drei Kernbereiche:
- Integrierte Lösungen
- Integrierte Geschäftsprozesse
- Integrierte Datenmodelle
Abb. 1: Vision von SAP Datasphere
Besonderer Fokus liegt auf den integrierten Datenmodellen.
- Semantische Integration: SAP Datasphere bietet kontextuelle Datenmodelle für SAP-Quellsysteme und ermöglicht die logische Zusammenführung von Daten aus verschiedenen Systemen
- Stammdatenharmonisierung: Dies ist ein Problem, das sich SAP durch den Zukauf von nicht ABAP-basierten Systemen wie SuccessFactors oder Ariba ins Haus geholt hat. Das Metadata-Framework ist hier ganz anders. SAP entwickelt nun wieder neu, dass beispielsweise ein Kostenstellenverantwortlicher aus dem S/4HANA System mit der ID 4711 sofort auf den Personalstamm-Satz aus SuccessFactors ID 4712 gemapped werden kann. Semantisch ist der Kostenstellenverantwortliche auch Mitarbeiter. Das ist zwar schon länger bekannt, jetzt wird es umgesetzt, dass semantisch identische Objekte zusammengeführt werden und nicht mehr im Quellsystem. Im Quellsystem hatte es nicht funktioniert, weil jede Lösung am eigenen Metadaten-Modell festgehalten hat.
- Umfassender Medatdaten-Katalog: Dieser soll den Überblick über alle Daten in allen Quellsystemen geben. Dies gibt es bereits in SAP Datasphere, aber es soll noch viel umfangreicher werden. Mit dem SAP Partner Collibra sollen hier sogar nicht SAP-Datenquellen angezeigt werden. Das heißt, Datenmodelle werden gebaut und auf welche Daten die Quellsysteme zeitlich zugreifen, wäre dann sichtbar mit der sogenannten Data Lineage Funktionalität. Vor allem auf Datenproduktebene und nicht nur auf Tabellenebene.
- Verbesserung der Datennutzung: wer Daten gut miteinander verzahnt und hier die entsprechenden Verbindungen gut herstellen kann, der kann das auch mit Prozessen tun durch eine deutlich verbesserte Datenlage.
SAP Datasphere als Herzstück der Business Data Fabric
Dies ist das aktuelle SAP Portfolio, bei dem SAP Datasphere der Kern der Business Fabric Lösung ist.
Abb. 2: Database und Analytics Portfolio
Die Strategie der SAP für integrierte Datenanalyse mit SAP Datasphere:
- Semantisch angereicherte Daten aus SAP-Systemen:
mit einem SAP S/4HANA oder BW-System greift man nicht nur auf die atomare Tabellenebene zu, sondern auf Daten, die schon semantisch zusammengefügt wurden. - Umfassender Datenkatalog für bessere Übersicht:
Daten aus dem SAP-System kann man auch kategorisieren. - Data Marketplace zum Austausch von Datenangeboten:
Daten können kostenlos und auch kostenpflichtig angeboten oder dazugekauft werden – auch bei Partnern. - Benutzerfreundliche Datenmodellierung im Browser:
Daten können in einem Browser-UI, jetzt Verified-UI, nach eigenem Gusto modelliert werden, ohne sich vorher in Eclipse oder SAP GUI angemeldet zu haben.
SAP Analytics Cloud ist die Self-Service-BI Lösung für alle
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Als Nachfolger von SAP Lumira bietet die SAP Analytics Cloud:
- Erstellung von Dashboards ohne Programmierkenntnisse
- Verbesserte Benutzerfreundlichkeit im Browser-Interface
- Integration von fortgeschrittenen Analysefunktionen…
SAP Analytics Cloud ist die Analytics-Lösung, in der man im Self-Service Dashboards bauen kann ohne JavaScript-Kenntnisse. Die frühere Trennung in SAC Stories und Analytics-Applications gibt es nicht mehr, das lässt sich inzwischen alles in einem User Interface machen und ist somit viel anwenderfreundlicher.
SAC funktioniert bestmöglich auch mit SAP Datenquellen, die man von dort in einer Live Connection lesen kann, also ohne Daten zu verschieben. Neu ist, dass in diesem Quartal, in der QRC-Version, auch eine Live Connection zu Google Big Query bereitsteht, ohne dass Daten repliziert werden müssen. SAP kümmert sich auch um externe Lösungen, die bei Kunden beliebt sind.
Natürlich kann man mit SAC auch planen, das ist ein weiteres Kernstück der Lösung. Ganz neu ist, dass man auch auf Planungsmodelle von SAP Datasphere aus zugreifen kann und Daten nicht mehr in SAC repliziert werden müssen.
Alle Datenbanken bauen auf der SAP HANA Cloud Datenbank auf, dem Cloud Stack der allseits bekannten HANA mit ihrer Memory Engine. SAP HANA kann natürlich viel mehr. Eine Graph Engine, eine Spatial Engine, eine Vector Engine, die sich die Features zunutze machen. Applikationen lassen sich auch nativ auf HANA entwickeln, zum Beispiel mit dem Cloud Application Programming Model.
Abb. 3: SAP Datasphere als Basis eines Business Data Fabric
Data governance in SAP Datasphere
Ein wichtiges Konzept von SAP Datasphere ist das Governance-Konzept, das hier „Spaces“ genannt wird. SAP Datasphere ist sehr dezentral. Spaces sind sogenannte in sich geschlossene Entitäten, die zum Beispiel Teams abdecken können. Zum Beispiel hat jedes Team seine eigenen Datenverbindungen und Datenobjekte wie Tabellen, Views oder fertige Modelle, die sie aber auch nach außen teilen können. Das beseitigt das Problem mit der Anfrage von Berechtigungen bei der nächsten IT-Instanz. Im eigenen Space ist nur das eigene Team unterwegs und man kann administrieren, worauf man zugreifen kann.
Data Ingestion in SAP Datasphere
SAP Datasphere ermöglicht sehr viele SAP und nicht-SAP-Datenverbindungen, und zwar native SQL-Verbindungen, nicht nur data-basiert, JDBC-basiert oder ODBT-basiert, wie im BW. Object Stores, auf die SAP Wettbewerber wegen der besseren Skalierung ihre Lösungen aufsetzen, wurde in diesem Quartal in Datasphere integriert.
Das bedeutet, dass Daten, die man lädt, nicht nur auf der HANA-Datenbank abspeichert, die physisch limitiert ist als relationale Datenbank, sondern hoch skalierbar jetzt auch im eigenen Bereich, im gemanagten SAP Object Store für Datasphere mit Namen HANA-Data Lake Files. So kann man zwischen Compute und Storage trennen (dies hatten Snowflakes und Salesforce lange voraus insbesonderen für den unstrukturierten Thera Massenbereich.)
Abb. 4: Replication Flow in SAP Datasphere
Replication Flow in SAP Datasphere
Erwähnt werden soll auch der Replication Flow, der erweiterte Möglichkeiten für den Datentransfer bietet. Er unterstützt vielfältige Quell- und Zielsysteme, sowohl SAP als auch Nicht-SAP Systeme, wie auf der rechten Seite in Abb. 4 zu sehen, und ermöglicht den direkten Datentransfer zwischen externen Systemen, beispielsweise von Confluent zu Google Big Query, ohne Zwischenspeicherung in Datasphere.
Es ist geeignet für unstrukturierte Massendaten im hohen Terabyte-Bereich und inkludiert einen Object Store für Daten aus Sensorik und anderen hochfrequenten Quellen. Außerdem bietet es Delta-Funktionalität und Monitoring-Tools.
Diese Technologie hebt den Datentransfer auf ein neues Niveau und ermöglicht flexible Datenintegration zwischen verschiedenen Systemen.
Semantik in SAP Datasphere
Semantik in der Datenanalyse bedeutet, Daten aus Tabellen und Views logisch zusammenzuführen, um einen Kontext zu schaffen. Dieser Prozess verwandelt lose Tabellen in ein „Datenprodukt“, das Schlussfolgerungen ermöglicht. S/4HANA implementiert dies durch das Virtual Data Model (VDM), das ABAP-CDS-Views als Ziel hat. Der Mehrwert liegt darin, dass flache Tabellen einen Analyse-Mehrwert erhalten, der vom System dynamisch berechnet wird.
CDS-Views sind keine persistenten Datenbankobjekte, sondern werden zur Laufzeit berechnet, ähnlich wie Multi-Provider oder Composite Provider im BW.
Diese Herangehensweise ermöglicht eine flexible und effiziente Datenanalyse ohne zusätzlichen Speicherbedarf für berechnete Daten.
Abb. 5: Semantik SAP Datasphere
Semantik Onboarding in SAP Datasphere:
Vordefinierte Datenmodelle (Business Content) stellen fertige Datasphere-Datenmodelle bereit. Diese sind systemagnostisch und einfach zu installieren, erweiterbar und für verschiedene SAP-Quellsysteme verfügbar (S/4HANA, SuccessFactors, Ariba). Die User müssen nur die Datenverbindung zum Quellsystem herstellen.
Kontextuelle Datenprodukte können mit unterschiedlichen Datenquellen geteilt werden und sind über den Datasphere Data Marketplace oder Partner erhältlich. Zu externen Datenanbietern gehören beispielsweise auch Eurostat (Europäische Statistikbehörde) oder der IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern) als weitere Anbieter. Eigene Datenmodelle können mit externen Daten angereichert werden.
Diese Funktionen ermöglichen es Nutzern, vordefinierte Modelle zu verwenden, eigene Daten zu teilen und externe Datenquellen zur Anreicherung ihrer Analysen zu nutzen.
Beispielhafte Anwendung
Ein einfaches Beispiel aus einem S/4HANA-System: Kunden haben Produkte gekauft, wodurch Bestellungen (Orders) generiert wurden.
Herausforderungen für Business-User: Sie benötigen zusätzliche Attribute wie Bestellstatus, das Kundenalter für Marktanalysen, Währungsumrechnungen, mehrsprachige Übersetzungen, Auswertung nach Produkthierarchien, Auswertung komplexer Berechnungen.
Abb. 6: Erhalt von Business Context in SAP Datasphere
Vorteile von SAP Datasphere: Es greift auf den „blauen Layer“ zu, der den Kontext aus dem S/4-System enthält, nutzt vorhandene Aufbereitungen und Berechnungen und vermeidet mühsames Nachbauen von Funktionalitäten.
Beim Vergleich mit Konkurrenzprodukten geht beim Laden von SAP-Daten in nicht-SAP Objektspeicher der Business-Kontext verloren und erfordert ein aufwändiges Zusammenführen von Tabellen und das Nachbauen von Berechnungen.
Hauptvorteil von SAP Datasphere: Es ermöglicht die bestmögliche Aufbereitung von SAP-Daten für Analyse- und Planungszwecke und erhält die Rekontextualisierung der Quelldaten.
Leyh hält fest:
„Mit SAP Datasphere greifen Sie auf diesen blauen Layer zu und nutzen den eins zu eins mit dem Kon-text aus dem S4-System, den wir für Sie gebaut haben oder Sie selbst oder Ihre Kollgen aus dem S/4 gebaut haben. Das geht nur mit SAP. Das ist unser Unique Selling Point und deswegen reite ich hier so drauf rum, weil ich möchte, dass Sie das mitnehmen. Die Aufbereitung von SAP-Daten für Analyse- und Planungszwecke funktioniert bestmöglich mit unserer Software SAP Datasphere.“
Das Beispiel unterstreicht den Vorteil von SAP Datasphere bei der Verarbeitung und Analyse von SAP-Daten, indem es den ursprünglichen Business-Kontext beibehält und aufwändige manuelle Nachbearbeitungen vermeidet.
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Vision und Ausblick für SAP Datasphere
Die Vision von SAP Datasphere umfasst die Entwicklung einer „SAP-Fully-Managed-Data-Product-Plattform“. Das bedeutet, dass die Bereitstellung, das Management, Import und Überwachung von Daten durch SAP in einem Object-Store erfolgt für bessere Skalierbarkeit. Der Business Kontext würde in Datasphere und SAC aufsetzen.
Das würde einen vereinfachten Zugriff auf aktuelle produktive Daten ermöglichen nach der Aktivierung von Content (z.B. Dashboards) und es wäre keine manuelle Einrichtung von Datenverbindungen erforderlich, das übernähme die SAP.
Interessant wäre auch die dynamische Einbindung kundenspezifischer Erweiterungen und die verbesserte Zusammenarbeit mit Partnern. Dann könnten Daten außerhalb des SAP-Toolings angereichert werden (z.B. mit AI-Bibliotheken) und ein einfacherer Datenaustausch durch Open-Source-Schnittstellen (z.B. Delta Tab-le, Data Share) stattfinden.
Nächstes Jahr wird Leyh mehr dazu erzählen können.
Abb. 7: Vision für SAP Datasphere
Fokus auf Generative AI in Analytics Cloud
Die Beschäftigung mit Gen AI fokussiert sich v.a. auf die Natural Language Query mit dem „JustAsk“ Chatbot, wo man einfache Datenabfragen in natürlicher Sprache stellen kann. Das Ergebnis kann gleich in das Dashboard eingebaut werden. Künftig wird der Co-Pilot „Joule“ in SAC integriert werden.
Demonstration der KI-gestützten Funktionen von SAP Analytics Cloud
Zur Veranschaulichung wird im Film ein komplettes Dashboard durch einfache Eingabe eines Prompts erstellt. Im Film ist zu sehen, dass die Anwenderinnen und Anwender keine manuellen Anpassungen vornehmen müssen. Sie können dem Chatbot „Joule“ Fragen zum Dashboard stellen, dieser liefert Zusammenfassungen und Erkenntnisse aus den Daten.
Mit dynamischen Simulationen hat man die Möglichkeit, Szenarien wie Kostenreduzierungen zu simulieren. „Wie viel Ergebnis hätte ich mehr, wenn ich die Kosten reduziere?“ Es erfolgt eine sofortige Anpassung des Dashboards basierend auf den Simulationsergebnissen.
Mit einer Monte Carlo Simulation lassen sich pessimistische, realistische und optimistische Szenarien erstellen. Auch Faktoren wie die Inflationsrate oder Gehaltserhöhungen lassen sich einbeziehen. Dies wird Anfang des nächsten Jahres möglich sein.
Zur Integration mit neuen Technologien wird die Kompatibilität mit Apple Vision Pro demonstriert, was die Nutzung von SAC in Virtual Reality ermöglicht.
Die Datenanalyse und Entscheidungsfindung wird durch KI-gestützte Tools und intuitive Benutzeroberflächen wesentlich vereinfacht.
Abb. 8: Generative AI in SAP Analytics Cloud
Diese Visionen zielen darauf ab, den Umgang mit Daten für SAP-Kunden zu vereinfachen und die Nutzung von KI-Technologien in Datenanalyse und -management zu fördern.
Abb. 9: Generative AI in SAP Datasphere
Demonstration des Knowledge Graphs
Der Knowledge Graph in SAP Datasphere ist eine wichtige Funktion, die einen Überblick darüber gibt, wie Daten in der Systemlandschaft eines Unternehmens miteinander zusammenhängen. Hauptmerkmale und Funktionen des Knowledge Graphs sind die Automatische Erstellung einer Ontologie, die Beziehungen zwischen Daten visualisiert, die Darstellung von Datenabhängigkeiten und -zusammenhängen, die Integration mit dem Co-Pilot (Joule) für KI-gestützte Analysen und die Möglichkeit zur manuellen Erweiterung des Datenmodells im Ontologie-Editor.
Im gezeigten Beispielsfilm konnte der Knowledge Graph folgende Frage beantworten:
„Welche Promotion-Kampagne hatte die beste Auswirkung auf die Verkäufe?“
Die Antwort lautete, dass eine Mountainbike-Kampagne die beste Conversion-Rate von 5% erzielte. Dies bedeutet, dass 5% der Kunden, die ein Prospekt über das neue Mountainbike erhielten, auch eines kauften. Bei anderen Kunden, denen eine E-Mail geschickt wurde über ein anderes Bike, kam weniger heraus. Mit Hilfe eines solchen Knowledge-Graphen erfährt man viel mehr über die Daten, indem man einfach eine Frage stellt, ohne dass man selbst oder der IT-Businesspartner unglaublich viele Data-Analyst-Operationen manuell ausführen lassen muss.
Fazit – eine ganzheitliche Vision für Datenanalyse
Der Ansatz von SAP zielt darauf ab, die Komplexität moderner Datenlandschaften zu bewältigen und eine ganzheitliche Sicht auf Unternehmensdaten zu ermöglichen. Durch die Integration von Daten, Prozessen und Analysen schafft SAP eine Umgebung, in der Unternehmen ihre Daten effektiver nutzen und fundierte Entscheidungen treffen können.
Ziel ist die Kundenentlastung bei technischen Datenaufgaben, die Demokratisierung der Datenanalyse und die nahtloste Integration von KI-Technologien.
Mit SAP Datasphere und Analytics Cloud bietet SAP leistungsstarke Werkzeuge, die es Unternehmen ermöglichen, ihre Datenstrategien zu modernisieren und sich für die Herausforderungen der Zukunft zu rüsten. Die vorgestellten Innovationen zeigen, dass Datenanalyse künftig intuitiver, schneller, kontextualer und intelligenter wird.
Die Vision einer vollständig integrierten Datenlandschaft wird mit diesen innovativen Lösungen von SAP greifbar.
Weiterführende Informationen
- SAP Road Map Explorer
- Produktseite für SAP Datasphere
- Geführtes Trial: Experience SAP Datasphere
- Dokumente und Videos SAP Datasphere | Get Started
- SAP Tutorial Navigator | Tutorials for SAP Developers
- Learning Journey
- Release Navigator
- SAP Datasphere Community
- Best Practices and Troubleshooting | SAP Datasphere | SAP Community
- SAP Datasphere | SAP Help Portal
Fragen und Antworten
- „S/4 kann doch auch direkt mit der SAC verknüpft werden – bekommen wir die Kontexte nicht auch direkt über diese Verbindung auswertbar in die SAC?“
Ja, es ist möglich direkt über eine Live-Verbindung von SAP Analytics Cloud (SAC) auf CDS-Views in S/4HANA zuzugreifen. Dies ist keine neue Funktionalität. Der Kontext aus S/4HANA kann über diese Verbindung in SAC genutzt werden. Ein einfacher Datenzugriff auf einzelne CDS-Views ist problemlos möglich. Limitationen gibt es bei komplexeren Modellierungen in SAC, wenn beispielsweise mehrere CDS-Views miteinander verknüpft werden sollen oder wenn CDS-Views mit anderen Datenquellen (z.B. CSV-Dateien) kombiniert werden sollen. Für solche komplexeren Szenarien wäre die Modellierung dann in SAC vorzunehmen. Die Möglichkeit des federierten Zugriffs auf CDS-Views besteht sowohl für S/4HANA Cloud als auch mit S/4HANA. - „Können BW-Datenmodelle „importiert“ werden – z.B. CompositeProvider und damit sind neben den Fakten dann auch alle Merkmale, samt Text, samt Hierarchien, samt Nav. Attribute verfügbar/automatisch korrekt gejoint in dem dadurch entstehenden DataSphere Datenmodell? Oder müssen die einzelnen Tabellen, aus welchen das Datenmodell besteht, nach wie vor dann noch in Datasphere gejoint werden?“
Ja, das ist mittels der SAP Datasphere, BW Bridge Option möglich. Es werden BW Artefakte in mehrere/viele Datasphere Artefakte überführt, die in einem Analytic Model dann wieder zusammengefügt werden. Hier verweise ich gerne auf das folgende Recording bei YouTube mit Beispiel im System: https://www.youtube.com/watch?v=K1lowpNua9Y - „Müssen Daten auch weiterhin von S/4 ins DataSphere physisch repliziert werden? Wo liegt die Grenze zwischen Virtualisierung und physikalisch redundanter Speicherung (S/4/DataSphere)?“
Daten können weiterhin föderiert in Datasphere behandelt werden. Es ist möglich, alle Tabellen als Remote-Tabellen anzulegen. Bei Lesezugriffen über SAC würde direkt auf S/4HANA zugegriffen. Datasphere hat aktuell eine Grenze von ca. 7-9 Terabytes für native Speicherung. Für größere Datenmengen wird ein neuer Object Store entwickelt. SAP arbeitet an einem Object Store für Datasphere, der deutlich größere Datenmengen ermöglichen wird („sky is the limit“).
HANA wird sich künftig auf Compute-Funktionalität fokussieren, während der Object Store für die Datenspeicherung zuständig sein wird. Die Entscheidung hängt von der Datenmenge und der Leis-tungsfähigkeit des S/4HANA-Systems ab. Für kleinere Datenmengen ist einnföderierter Zugriff möglich. Bei größeren Datenmengen (Gigabytes oder Terabytes) kann physische Replikation sinnvoll sein. SAP deutet an, dass möglicherweise ein Object Store mit S/4HANA-Daten bereitgestellt werden könnte, was den Prozess für Nutzer vereinfachen würde. - „Sind BW-Hierarchien in DataSphere nach wie vor nur mit Einschränkungen nutzbar, z.B. Funktionalitäten wie Link-Knoten, Intervalle, …. ?“
Ja, es gibt noch Einschränkungen. Sie stehen in diesem Hinweis mit S-User: https://me.sap.com/notes/2932647
Nicht unterstützt werden u.a.: Nicht eindeutige/unique Knoten, Link-Knoten, versionsabhängige Hierarchien. Auch in dem Fall böte sich die BW PCE Edition an (siehe nächste Frage). - „Gibt es inzwischen in der Datasphere Hierarchien die saldenabhängig Konten (springende Konten) zuordnen kann?“
Hinter den saldenabhängigen Konten steckt eine sehr spezifische ABAP-Logik in SAP BW, die von der Komplexität in SAP Datasphere selbst direkt kaum abgebildet werden kann. Zur Übersicht unser Help Artikel dazu:
https://help.sap.com/saphelp_snc70/helpdata/DE/04/7b95fb42b0f94aba334c0890dbbda4/frameset.htm
Ob wir SAP Datasphere diesbezüglich weiterentwickeln, ist aktuell unklar, da ich aktuell auch keine Übersicht habe wieviel Kunden dies im Einsatz haben. Allerdings habe schon anklingen lassen, dass beide Welten (SAP Datasphere als natives Cloud Data Warehouse und SAP BW als Private Cloud Edition) schon zusammenwachsen und in sehr naher Zukunft hier noch mehr kommen wird. Hier könnte ich mir vielleicht vorstellen, dass ein zur SAP BW PCE ein kundengemanagter Objektstore zur Verfügung gestellt wird, der dann über Delta Share an SAP Datasphere angebunden wird – und das alles Teil von nur einem Offering/einem neuen Produkt sein wird! In dem Fall bestünde kein Grund mehr, sein BW loszuwerden, wenn man die BW Entwicklungen einfach im Objektstore bereitstellen könnte, auf den Datasphere dann zugreift.
Wenn Sie weitere Fragen zu SAP Datasphere haben:
schicken Sie uns eine E-Mail oder
fragen Sie Dr. Armin Elbert telefonisch: +49 621 596 838-50